Die Mitglieder des Klimaarbeitskreises Lauda-Königshofen trafen sich in der Weinlese in Gerlachsheim zu ihrer monatlichen Arbeitssitzung.
Im Vordergrund des Abends stand das Thema Radverkehr in Lauda-Königshofen.
Iris Boxler vom ADFC berichtete von ihrem Gespräch zu diesem Thema mit Andreas Buchmann und Jan Raddatz bei der Stadtverwaltung.
In angenehmer Gesprächsatmosphäre stand vor allem der Alltagsradverkehr in der Stadt im Mittelpunkt der Diskussionen. Im Tourismusbereich sei man in der Taubertalachse durch den Klassikerradweg „Liebliches Taubertal“ relativ gut aufgestellt.
In der anschließenden Diskussion unter den anwesenden Mitgliedern, wurde auch der Übergang über die B290 in Gerlachsheim, vom Radweg Lauda kommend, angesprochen. Nach einhelliger Meinung der Anwesenden sei dies aktuell völlig unzureichend umgesetzt. Quert man die Fußgängerampel am Radweg, um nach Gerlachsheim, zu kommen, lande man auf dem gegenüberliegenden Gehweg, der ja nicht für Radfahrer gedacht sei. Mangels Alternative müsse man dann noch auf die andere Straßenseite an dieser viel befahrenen Kreuzung. Das Gefahrenpotenzial sei da nicht unerheblich.
Aber auch der Anschluss an den Radweg entlang der Bahnlinie Richtung Grünsfeld, oder zu Webers Bäckerladen sei völlig unbefriedigend. Wer an der Fußgängerampel quert, müsse rund 200 Meter auf die Bundesstraße Richtung Bahnübergang, oder als Alternative an der Grünbachbrücke, kurz vor dem Bahnübergang, über die Grünfläche, ohne Querungshilfe über die B290. Auch das sei nichts für schwache Nerven, so Dieter Moll. Hier hoffe man im Rahmen der Baumaßnahmen der neuen Grünbachbrücke auf eine praktikable Lösung des Problems.
Da dies eine Baulast des Bundes sei, werde man beim Landratsamt im Vorfeld entsprechend nachfragen.
Nach Ansicht von Iris Boxler sollte im Tourismusbereich Lauda-Königshofen seine hervorragende Lage im mittleren Taubertal, und dazu noch mit einem Bahnknotenpunkt, wirklich nutzen, zumal immer mehr Radtouristen auch mit der Bahn anreisten. Ergänzend fügte sie hinzu, dass für
junge und sportliche Radfahrer in der Region zusätzliche Angebote geschaffen werden sollten.
Dieter Moll und Stefan Heidrich erinnerten an den tragischen Tod des Radfahraktivisten Andreas Maldanka vor wenigen Wochen bei Pforzheim. Er habe sich immer für mehr Sicherheit der Radfahrer eingesetzt. Sein Unfalltod, verursacht durch einen auffahrenden PKW-Fahrer, ging durch die Presse bundesweit und war Anlass für viele Demonstrationen.
In dem Zusammenhang verwies Moll auf die bestehenden Abstandsgebote. So müssen Autofahrer außerorts beim Überholen einen Abstand von 2 Meter, und innerorts einen von 1,50 Meter einhalten. Wenn innerorts ein Kind mit dabei ist, gelten auch hier die 2 Meter.
Nach einhelliger Meinung der Anwesenden sei dies wohl vielen Kraftfahrern nicht bewusst, oder es wird einfach ignoriert.
Damit ein Umstieg auf das klimafreundliche Verkehrsmittel gelinge, sei es unabdingbar, dass sich die RadfahrerInnen auch sicher fühlen könnten, ergänzte Oliver Roßmüller.
Zu einem weiteren Tagesordnungspunkt referierte Armin Hambrecht, indem er von seinem Besuch beim Klimanetzwerk Main-Tauber berichtete. Es findet dort eine Bündelung verschiedener Gruppen aus dem Main-Tauber-Kreis statt, die sich mit dem Thema Klimaschutz befassen.
Man sei aktuell dabei, sich kampagnenfähig zu machen, um dann auch politisch wirksam etwas bewegen zu können. Im Vorfeld der kommenden Kommunalwahlen wird z.B. für die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages eine entsprechende Podiumsfragerunde stattfinden.
Am Ende bemängelte Christina Sack noch, dass es in Lauda-Königshofen nach wie vor keinen Klimaschutzmanager gebe, obwohl dieser mit einer hohen Förderung bezuschusst werden würde.
Hier möchte man im Vorfeld der Gemeinderatswahlen für eine Sensibilisierung sorgen.
Die nächste Arbeitssitzung findet am Dienstag, 26.03.2024, um 19.00 Uhr in der „Weinlese“ in Gerlachsheim statt. Interessierte sind jederzeit willkommen.