Archiv für den Monat: Januar 2024

Protokoll 2024-01-16

Anwesend:
Armin Hambrecht, Sylvia Hambrecht, Zaid Lutfi, Angelika Tolle-Rennebarth, Rosemarie Lux, Dieter Moll, Alexander Meißner, Regina Weis, Iris Boxler, Stefan Heidrich,

Iris referiert zum Thema StVO-Reform und Thema Radwege in unserer Region:
Die Reform des vom Bundestag bereits verabschiedeten Gesetzes, die den Kommunen deutlich mehr Freiheit bei der Verteilung ihres öffentlichen Raumes und sonstige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen geben sollte, wurde im Bundestag verabschiedet. Im Bundesrat dagegen wurde es vornehmlich auf Initiative Bayerns und allen CDU-regierten Bundesländer gekippt. Es wäre durch diese Reform z.B. deutlich einfacher gewesen, den Flickenteppich von verschiedenen Tempobegrenzungen hintereinander (z. B. bei mehreren und verschiedenen Gefahrenstellen) aufzulösen. Tempo 30 auf zertifizierten Straßen wird dadurch auch weiterhin fast unmöglich.

Auf Drängen des ADFC soll jetzt Verkehrsminister Wissing den Vermittlungsausschuss anrufen. Vielleicht kann die Reform dann noch gerettet werden.

Weitere und ausführliche Infos zum Thema im Internet unter:
www.bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/059-wissing-aenderung-stassenverkehrsgesetz.html.
www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/neues-strassenverkehrsgesetz-staerkt-die-verkehrswende

zur Ablehnung:
www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundesrat-strassen-verkehrsrecht-ablehung-100.html

Am 17.01.2024 wird Iris als Vertreterin des ADFC bei der Stadtverwaltung vorstellig bei den Herren Raddatz und Andreas Buchmann (Leiter Ordnungsamt) und wahrscheinlich einer Mitarbeiterin des Tourismusbüros. Es geht hier darum, wie das Radwegenetz vorrangig für den Alltagsradverkehr ertüchtigt, bzw. ausgebaut werden kann. Wenn im Zuge der Fortschreibung des Radnetzes BW auch die Seitentäler des Taubertals für den Tourismus besser angebunden werden, wären das natürlich gute Synergieeffekte auch für den Alltagsverkehr.
In Lauda-Königshofen sind bis auf Messelhausen, Deubach und Heckfeld alle Ortsteile durch Radwege zu erreichen. Bis dies optimiert werden kann, besteht aber teilweise die Möglichkeit, bestehende Gemeindeverbindungswege zu nutzen. Bei diesen sollten wir aber darauf drängen, dass hier zumindest Tempo 50 angeordnet wird. Der Autoverkehr habe genügend Alternativen, gut ausgebaute Straßen zu nutzen.

In der anschließenden Diskussion kam auch die Rede auf die Wintertauglichkeit der Radwege und die Abstände, die Autofahrer gegenüber zu überholenden Radfahrer einzuhalten hätten.
Innerorts 1,5 m (bei Kindern 2 m) und außerorts 2 m. Meist würden die aber nicht eingehalten.
Hier wäre weitere Aufklärung vonnöten.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Barrierefreiheit von Radwegen. Bei vielen Stellen im Stadtgebiet gebe es hier Handlungsbedarf. Als Beispiel für eine nur halbherzige Radverkehrsinfrastruktur wird der Übergang über die B290 am Radweg bei der Ortseinfahrt von Gerlachsheim gesehen. Einmal über die Ampel endet der Radweg.

Nach einer Radreiseanalyse des ADFC reisen immer mehr Radreisende mit dem Zug an.
Dieser -hoffentlich auch künftige- Zuwachs bedarf jedoch mehr Fahrradstellplätzen in Zügen, einer Verbesserung der Ladeinfrastruktur (mehr Ladeboxen), radtauglicher Bahnhöfe und natürlich auch eines Zuwachses fahrradfreundlicher Beherbergungsbetriebe (Bett & Bike).
Und diese sollten im Rahmen eines angestrebten klimaneutralen Tourismus (Beschaffung, Energie, regionale Produkte mit Bio-Qualität) dann auch entsprechend aufgestellt sein.

Im Kreis gehen die sogenannten Sternfahrten (vom gleichen Standort zu verschiedenen Tageszielen) zurück, da durch die überwiegende E-Bike-Nutzung die Strecke von Rothenburg bis Wertheim oft an einem Tag gefahren wird.
Diesem Trend kann man aber möglicherwiese entgegenwirken. Die geografische Lage Lauda-Königshofens im mittleren Taubertal ist eigentlich perfekt dafür geeignet, Tagesausflüge abseits vom Taubertal in die Seitentäler zu unternehmen.

Wie oben aber bereits erwähnt, müssen dann aber auch die Rahmenbedingungen (Beherbergungsbetriebe, Ladestationen, gute Wege auch außerhalb des Taubertals etc.) verbessert werden.
Immerhin ist der Tourismus im Main-Tauber-Kreis der zweitwichtigste Wirtschaftszweig.

Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, dass dieser klimaneutral wird.

Armin berichtet vom letzten Treffen des Klimanetzwerkes.
Hier sind aktuell Gruppierungen aus 8 Gemeinden vertreten.

Der Forderungskatalog der Naturschutzgruppe Bad Mergentheim wurde nochmal überarbeitet und an das Landratsamt übergeben. Auch die Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktionen haben ihn erhalten.

Eine Liste der Aktivitäten(„Was geht in Sachen Klimaschutz und Biodiversität im Main-Tauber-Kreis“) hat Armin allen Mitgliedern des Klima AK per Mail zukommen lassen.

Die nächste Stufe ist die Ausarbeitung von 5 Wahlprüfsteinen für die bevorstehenden Kommunalwahlen. Diese beinhalten wesentliche Fragen zu Eckpunkten des Klimaschutzes (ähnlich Wahlomat).

In einem Workshop in der Tauberphilharmonie Weikersheim können die Parteien, bzw. Wählervereinigungen hier ihre Vorstellungen darlegen.

Ein weiterer Workshop, ebenfalls in der Tauberphilharmonie, im Juli, findet statt unter dem Motto „Wohin soll sich der Landkreis entwickeln“.
Schwerpunkt wird ein Markt der Möglichkeiten sein, wo sich alle Gruppierungen aus dem Kreis vorstellen können.

Es gibt jetzt auch Überlegungen, eine Internetseite aufzubauen, auf der die Kommunen Ihre Aktivitäten vorstellen können.

Und letztendlich werden weitere Gruppierungen zum Thema Klimaschutz gesucht.
Die Mitglieder des Klimaarbeitskreises haben sich darauf geeinigt, dass rechtzeitig vor Terminen des Klimanetzwerkes ein Vertreter gefunden werden soll.

Am Ende resümierte Dieter Moll die vergangenen 4 Termine des REPARATUR-CAFES.

Mit inzwischen 10 hochmotivierten und kompetenten Reparateuren hat sich die Einrichtung bereits jetzt zu einem vollen Erfolg entwickelt.
Bisher wurden 72 Gegenstände gebracht, und davon 37 (Quote von 51 %) repariert.
Zu organisatorischen Fragen beim Ablauf gab es noch einige Anregungen, die umgesetzt werden sollen.

Das nächste Treffen des Klima-AK findet statt am Dienstag, 27.02.2024, in der Weinlese in Gerlachsheim.
Die Gruppe hat sich darauf geeinigt, dass diese Termine künftig in der Presse angekündigt werden. Je nach Situation sollen dann auch Presseberichte verfasst werden. Vielleicht können dadurch weitere Interessenten gewonnen werden.

Ende: 21:20 Uhr

Dieter Moll