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Besichtigung Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen

Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen besichtigt Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen

Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe hat der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen (KlimaAK) zur Besichtigung mit Führung der Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen eingeladen. Rund 20 Personen sind der Einladung gefolgt, und haben in den gut 2 ½ Stunden bei der sehr kompetenten und informativen Führung durch Hanna und Marcel von diesem Permakultur-Hof eine Menge an Informationen zum Bereich klimaschonender Landwirtschaft und Gartenbau mit nach Hause nehmen können. Die beiden genannten sowie 3 Minijobber sind ein Team mit verschiedenen Hintergründen, die sich für den Aufbau und das Voranbringen einer Agrarwende im Rahmen eines sogenannten Permakultur-Hofes einsetzen.

Agrarbiotope Besichtigung 190925

Permakultur bedeutet nach Aussagen von Marcel, eine Dauerkultur, bei der die natürlichen Kreisläufe in der Natur zum Vorbild genommen werden. D.h. ideale Bedingungen für Mensch, Planzen und Tiere. Der Hof sei seit 2021 auch ein Schau- und Versuchshof, so Marcel weiter.

Und damit wäre man auch beim Klimaschutz, so Hanna weiter. Diese nachhaltige Form der Landwirtschaft, aber auch im Gartenbau, sei ein zentraler Hebel im Klimaschutz. Emissionen werden gesenkt, es werde aktiv CO² aus der Atmosphäre gebunden, und vor allem auch die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber dem Klimawandel gestärkt. Der Betrieb werde in Form einer gGmbH (gemeinnützige GmbH) geführt. Dies bedeutet, dass Gewinne (nach der Entnahme der Personalkosten) gemeinnützig verteilt werden müssen. Den Anwesenden wurde beim Gang über einen Teil des Geländes anschaulich vor Augen geführt, was diese Art der Bewirtschaftung bedeutet. Durch die Bepflanzung von diversen Gehölzen zwischen den Beeten erziele man verschiedene Effekte. Zum einen werde der Wind gebremst, und durch die zusätzliche Bodenbegrünung Lebensraum für Tiere und sogenannte Nützlinge geschaffen. Es erfolge eine flache Bodenbearbeitung, um eine gute Humusstruktur zu erhalten. Iris Boxler vom KlimaAK fragte nach der Art des Humus. Es werde selbst erzeugter Humus sowie solcher aus reinem Grünschnitt verwendet, die Antwort von Hanna. Trotz der großen Hitze an diesem Spätsommernachmittag gab es eine Menge von weiteren Fragen zu Düngung, Schädlingsbekämpfung und Anbaumethoden durch die Teilnehmer, die von den beiden Hofbewirtschaftern ausführlich beantwortet werden konnten. Dieter Moll fragte nach, warum sie keinem der bekannten Bio-Anbauverbänden angehören. Das Bio-Siegel zu bekommen, sei sehr aufwändig und teuer. Man setze darauf, dass die Kunden sie kennen und ihnen vertrauen. So konnten sich die Anwesenden im dazugehörigen Hof-Laden umsehen, und sich ein Bild über das reichhaltige Angebot machen. Neben diesem Hof-Laden könne man auch ein Abo einer Gemüsekiste buchen, und somit 2 wöchentlich an verschieden Abholstellen immer mit frischem Gemüse versorgt werden. Im zweiten Teil der Besichtigung führten die beiden die Teilnehmer auf steilem Weg an der Beghardenhöhle vorbei auf ihre Flächen an den Hängen, die früher jahrhundertelang als Weinberge genutzt wurden. Neben Streuobst, ihrer jetzt anfänglich noch kleinen Schafherde und einer tollen Aussicht auf Niklashausen und das Taubertal, führte Marcel u.a. sehr kompetent durch das Thema Bestäuber. Zwischen Regina Weis vom KlimaAK und ihm entwickelte sich eine interessante Diskussion zum Thema Wildbienen und den klassischen Honigbienen. Ein interessantes Detail. Von den rund 560 bekannten Wildbienenarten nutzten nur 75% die von den Menschen sogenannten Wildbienenhotels. Der Rest suche sich, oder grabe sich Höhlen in Böden und sonstigem Holz. Nachdem sich zum Ende der Besichtigung einige Teilnehmer noch mit Produkten aus dem Hofladen eindeckten, bedankte sich Christina Sack vom KlimaAK für die hochinteressante Führung und wünschte den beiden weiter viel Freude und Erfolg bei der Weiterentwicklung des Hofes.

Photo: Interessante und lehrreiche Einblicke erhielten die Teilnehmer des Klimaarbeitskreises Lauda-Königshofen bei der Führung durch die Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen.

Besichtigung Agrarbiotope Taubertal

Am Freitag, 19. September lädt der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen alle Interessierten zu einer Besichtigung der Agrarbiotope Taubertal ein. Auf dem Hof in Niklashausen (Wertheimer Straße 4) wird auf ca. 12ha nach permakulturellen Prinzipien gewirtschaftet. Die zweistündige Führung startet um 15 Uhr auf dem Hof mit seinen Schafen, Hühnern, dem Agroforstsystem, dem Intensivgemüsebereich, der Baumschule und den Trüffelplantagen. Anschließend wird der Streuobstwiesenbereich in den alten Weinhängen besichtigt, bei dem der Schwerpunkt auf Wildbestäubern und wildlebenden Honigbienen liegt. Wer an der kostenfreien Besichtigung teilnehmen möchte, kann sich bei Christina Sack, christinasack@web.de, Telefon: 09343/7089392 anmelden. Bei Bedarf kann auch eine Mitfahrgelegenheit organisiert werden.

Wegweisende Wärmewende im ländlichen Raum

Klimaarbeitskreis lud zur Exkursion nach Bundorf

Lauda-Königshofen. Der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen lud zu einem Besichtigungsprojekt in Bundorf im Landkreis Haßberge ein, das die nachhaltige Energieversorgung im ländlichen Raum demonstriert. Organisiert von Martina Appel und Armin Hambrecht, präsentierte die Bürgerenergiegenossenschaft Egis ihr Fernwärmesystem, das in Kombination mit einem der größten Solarparks Deutschlands eine innovative Wärme- und Stromversorgung ermöglicht. Das Modellprojekt erhielt 2024 den renommierten Smarter E Award.

Bei der Führung durch die Heizzentrale erläuterte Alexander Steber von Maxsolar GmbH die technischen Details: Das System in Bundorf nutzt Wärmepumpen, einen Biomassekessel und einen großen Warmwasserspeicher, wodurch auch bei schwankender Sonnenleistung stabile Wärmeversorgung garantiert wird. Die Anlage wird rund um die Uhr überwacht und kann flexibel auf Strompreise und Wetterbedingungen reagieren. Über einen Pufferspeicher und vorausschauende Wetterprognosen wird der Energieeinsatz optimiert, was maximal effizient und kosteneffizient ist. Neben Privathaushalten werden auch kommunale Gebäude über das Fernwärmenetz versorgt.

Ein Novum ist die direkte Kopplung von Photovoltaik und Wärmeerzeugung. Der 125-Megawatt-Solarpark versorgt die Heizzentrale direkt, wobei ein kleiner Teil des erzeugten Stroms für das Fernwärmesystem genutzt wird. Dies trägt maßgeblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. „Durch die Nutzung erneuerbarer Energie und den Ausbau der E-Mobilität wird ein wertvoller Beitrag zur Wärmewende geleistet“, erklärte Martina Appel.

Die Bürgerenergiegenossenschaft Egis ermöglicht es Bürgern, sich direkt am Projekt zu beteiligen. So profitieren die Einwohner nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell von den Erneuerbaren-Energien-Anlagen, was zur gesellschaftlichen Teilhabe und Stärkung des ländlichen Raums beiträgt.

Anke Firnhaber, verantwortlich für Naturschutzmaßnahmen, stellte das ökologische Konzept des Solarparks vor: durch naturschutzgerechte Bewirtschaftung und Ausgleichsmaßnahmen hat sich die Artenvielfalt erhöht, darunter die Population der Feldlärchen. Die Erkenntnisse fließen in den Handlungsleitfaden für biodiversitätsfördernde Solarparks des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende Berlin ein.

„Das Projekt in Bundorf zeigt, dass naturverträgliche, klimafreundliche und wirtschaftlich stabile Nahwärmesysteme auch im ländlichen Raum erfolgreich sein können“, betonte Thomas Spirk von der Naturschutzgruppe Taubergrund. Die Exkursion endete mit einer positiven Bilanz und zeigte den Teilnehmern, wie auch ländliche Gebiete einen aktiven Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Erfahrungsaustausch zur Elektromobilität im ländlichen Raum

Klimaarbeitskreis lud zu Vorführtag nach Gerlachsheim

Lauda-Königshofen. Unter dem Motto „Elektroautos und Carsharing in ländlichen Gemeinden“ lud der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen Interessierte nach Gerlachsheim ein, um sich über die Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum zu informieren und auszutauschen.

Die Gäste konnten sich bei Milchkaffee und Croissants nicht nur stärken, sondern auch in lockeren Gesprächen mit erfahrenen E-Auto-Fahrerinnen wertvolle Einblicke gewinnen. Die Teilnehmenden mit den gelben Smily-Buttons – sie fahren bereits elektrisch – standen bereitwillig für Fragen und persönliche Erfahrungsberichte zur Verfügung. „Gerade bei uns im ländlichen Raum gibt es einige Hürden wie die Ladeinfrastruktur oder die Reichweitenangst. Der Austausch hier hilft, Bedenken zu klären und positive Beispiele aufzuzeigen.“ bemerkte eine Teilnehmerin mit gelbem Button und viel Praxiserfahrung.

Der offizielle Teil startete mit einem Vortrag über die aktuelle Entwicklung der Elektromobilität und die spezifischen Herausforderungen im ländlichen Raum. Die Themen reichten von der Ladeinfrastruktur, die für Mieter oft schwierig zu organisieren ist, bis hin zu den Vor- und Nachteilen des Umstiegs auf ein Elektroauto. Herr Fluhrer von den Stadtwerken Tauberfranken stellte die Carsharing-Initiative der Stadtwerke vor. Diese bietet mit einem Standort an der Mobilitätszentrale am Bahnhof Lauda eine wichtige Option für die Region. Im Rahmen seines Vortrags erläuterte Fluhrer auch das von den Stadtwerken betriebene Ladestationsnetz.

Anschließend standen die Probefahrten auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten verschiedene E-Autos ausprobieren – darunter auch Fahrzeuge der Firma Lauda Dr. Wobser, die die Fahrzeuge kostenfrei zur Verfügung stellte. Neben privaten Fahrzeugen stellte auch die Mobilitätszentrale ein Fahrzeug zu Verfügung. Die Fahrerinnen und Fahrer jedes Autos beantworteten Fragen zur Handhabung und dem Fahrgefühl und gaben technische Einweisungen für die Testfahrerinnen. Fachkundige Betreuung erfolgte auch direkt an den Ladepunkten, wo das Laden sowohl an der Wallbox als auch an mobilen Ladern demonstriert wurde.

Zum Abschluss des Aktionstages, der viele Impulse und Antworten bot, durften die Gäste ihr Feedback auf Karten an einer Pinnwand hinterlassen. „Welche Themen sollen wir beim nächsten Mal aufgreifen?“ und „Welche Informationen fehlen Ihnen?“ lauteten die Fragen. Armin Hambrecht bedankte sich zum Abschluss im Namen des Klimaarbeitskreises bei den Unterstützern der Veranstaltung – den Stadtwerken Tauberfranken, der Mobilitätszentrale Lauda sowie der Firma Lauda Dr. Wobser, die diesen aufschlussreichen Vormittag mit ihren Fahrzeugen und Experten ermöglichten. Zur weiteren Vertiefung empfahl er den „Faktencheck E-Mobilität, der bei der KEA-BW der Landesenergieagentur unter www.kea-bw.de kostenfrei zu beziehen ist.

Die Veranstaltung bot allen Anwesenden einen informativen und praxisnahen Einblick in die Mobilität der Zukunft – und zeigte: Elektromobilität ist auch im ländlichen Raum praktikabel und attraktiv.

Mi., 22. Januar 2025 – WÄRMEPUMPE, PV, PUFFERSPEICHER UND CO.

Nachhaltige Energielösungen für Ihr Zuhause

Wir laden Sie herzlich zu einer spannenden Veranstaltung rund um die Themen Wärmepumpen, Photovoltaik (PV), Pufferspeicher und nachhaltige Energielösungen ein. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Zuhause energieeffizienter und umweltfreundlicher gestalten können! In einem informativen
Vortrag werden Ihnen die Funktionsweise, Vorteile und Einsatzmöglichkeiten dieser Technologien verständlich erklärt. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, bei einer Besichtigung eines modernen Gebäudes die praktische Umsetzung dieser Lösungen hautnah zu erleben.

Referent: Armin Hambrecht
Ort: WeinLese Gerlachsheim und Edelfingen
Beginn: 18:00 Uhr, Ende: 21:00 Uhr

Sa, 11. Januar 2025 – KLIMAGESUND KOCHEN UND GENIEßEN

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden, möchten wir
gemeinsam mit euch entdecken, wie einfach und lecker es sein kann, klimagesund zu kochen! Unser Event bietet nicht nur wertvolle Informationen darüber, was klimagesundes Kochen ausmacht, sondern auch eine Reihe von köstlichen Rezepten, die ihr unbedingt ausprobieren sollt. Gemeinsames Kochen und Verkosten von klimafreundlichen Gerichten. Sichert euch
schnell euren Platz!

Mi, 6. Nov. 2024 – GEMEINSAM DIE WÄRMEVERSORGUNG IM LÄNDLICHEN RAUM SICHERN

Anfang Mai 2024 startete in Bundorf, Landkreis Haßberge, ein zukunftsweisendes Nahwärmeprojekt, das mit einem der größten Solarparks Deutschlands verbunden ist. 30 Prozent des Solarparks und das gesamte Nahwärmesystem gehören der Bürgerenergiegenossenschaft EGIS, was das Projekt zu einem Vorbild für gemeinschaftliche, nachhaltige Energieversorgung macht. Interessierte können eine Führung durch das Nahwärmenetz und die Freiflächen-PV-Anlage unter Leitung von Maxsolar GmbH erleben. Anmeldeunterlagen sind per E-Mail erhältlich.

Referentin: Anke Firnhaber, Alexander Steber (Fa. Maxsolar GmbH)
Mittagessen ist eingeplant.
Ort: Bundorf, Abfahrt: 8:30 Uhr, Rückkehr: 17:00 Uhr