Archiv für den Monat: September 2025

Protokoll / Pressebericht 2025-09-23

Zu seiner monatlichen Arbeitssitzung trafen sich die Mitglieder des Klimaarbeitskreises Lauda-Königshofen in Gerlachsheim in der Weinlese.

Neben der Nachbesprechung des Besuches bei Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen standen an diesem Abend überwiegend die Planung künftiger Veranstaltungen auf der Tagesordnung. Ein bereits feststehender Termin ist der Meal Prep Kochworkshop am Samstag, 17.01.2026 beim Landwirtschaftsamt in Bad Mergentheim. Details werden noch zeitnah veröffentlicht. Weitere geplante Infoveranstaltungen zum Thema Wärmepumpe, PV-Anlagen und Speicher sowie die Besichtigung des neuen 70 MW Solarparks in Darstadt bei Ochsenfurt stehen auf der Agenda. Verschiedene Mitglieder des Arbeitskreises werden auch ein Agroforst-Projekt in Rüsselhausen bei Markelsheim am Freitag, 03.10.2025 besuchen. Hier entsteht auf 19 ha das größte Agroforst-Projekt Baden-Württembergs. Der Landwirt Gerd Bayer wird bei einem öffentlichen Vortrag im Rahmen der „Klima.Länd.Tage“ aufzeigen, was Agroforst genau bedeutet, welche Zusammenhänge es mit Hochwasserschutz hat und wie er das umzusetzen gedenkt. Treffpunkt ist am 03.10.2025 um 14.00 Uhr direkt am Martinshof, Rüsselhausen Nr. 6.

Besichtigung Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen

Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen besichtigt Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen

Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe hat der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen (KlimaAK) zur Besichtigung mit Führung der Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen eingeladen. Rund 20 Personen sind der Einladung gefolgt, und haben in den gut 2 ½ Stunden bei der sehr kompetenten und informativen Führung durch Hanna und Marcel von diesem Permakultur-Hof eine Menge an Informationen zum Bereich klimaschonender Landwirtschaft und Gartenbau mit nach Hause nehmen können. Die beiden genannten sowie 3 Minijobber sind ein Team mit verschiedenen Hintergründen, die sich für den Aufbau und das Voranbringen einer Agrarwende im Rahmen eines sogenannten Permakultur-Hofes einsetzen.

Agrarbiotope Besichtigung 190925

Permakultur bedeutet nach Aussagen von Marcel, eine Dauerkultur, bei der die natürlichen Kreisläufe in der Natur zum Vorbild genommen werden. D.h. ideale Bedingungen für Mensch, Planzen und Tiere. Der Hof sei seit 2021 auch ein Schau- und Versuchshof, so Marcel weiter.

Und damit wäre man auch beim Klimaschutz, so Hanna weiter. Diese nachhaltige Form der Landwirtschaft, aber auch im Gartenbau, sei ein zentraler Hebel im Klimaschutz. Emissionen werden gesenkt, es werde aktiv CO² aus der Atmosphäre gebunden, und vor allem auch die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber dem Klimawandel gestärkt. Der Betrieb werde in Form einer gGmbH (gemeinnützige GmbH) geführt. Dies bedeutet, dass Gewinne (nach der Entnahme der Personalkosten) gemeinnützig verteilt werden müssen. Den Anwesenden wurde beim Gang über einen Teil des Geländes anschaulich vor Augen geführt, was diese Art der Bewirtschaftung bedeutet. Durch die Bepflanzung von diversen Gehölzen zwischen den Beeten erziele man verschiedene Effekte. Zum einen werde der Wind gebremst, und durch die zusätzliche Bodenbegrünung Lebensraum für Tiere und sogenannte Nützlinge geschaffen. Es erfolge eine flache Bodenbearbeitung, um eine gute Humusstruktur zu erhalten. Iris Boxler vom KlimaAK fragte nach der Art des Humus. Es werde selbst erzeugter Humus sowie solcher aus reinem Grünschnitt verwendet, die Antwort von Hanna. Trotz der großen Hitze an diesem Spätsommernachmittag gab es eine Menge von weiteren Fragen zu Düngung, Schädlingsbekämpfung und Anbaumethoden durch die Teilnehmer, die von den beiden Hofbewirtschaftern ausführlich beantwortet werden konnten. Dieter Moll fragte nach, warum sie keinem der bekannten Bio-Anbauverbänden angehören. Das Bio-Siegel zu bekommen, sei sehr aufwändig und teuer. Man setze darauf, dass die Kunden sie kennen und ihnen vertrauen. So konnten sich die Anwesenden im dazugehörigen Hof-Laden umsehen, und sich ein Bild über das reichhaltige Angebot machen. Neben diesem Hof-Laden könne man auch ein Abo einer Gemüsekiste buchen, und somit 2 wöchentlich an verschieden Abholstellen immer mit frischem Gemüse versorgt werden. Im zweiten Teil der Besichtigung führten die beiden die Teilnehmer auf steilem Weg an der Beghardenhöhle vorbei auf ihre Flächen an den Hängen, die früher jahrhundertelang als Weinberge genutzt wurden. Neben Streuobst, ihrer jetzt anfänglich noch kleinen Schafherde und einer tollen Aussicht auf Niklashausen und das Taubertal, führte Marcel u.a. sehr kompetent durch das Thema Bestäuber. Zwischen Regina Weis vom KlimaAK und ihm entwickelte sich eine interessante Diskussion zum Thema Wildbienen und den klassischen Honigbienen. Ein interessantes Detail. Von den rund 560 bekannten Wildbienenarten nutzten nur 75% die von den Menschen sogenannten Wildbienenhotels. Der Rest suche sich, oder grabe sich Höhlen in Böden und sonstigem Holz. Nachdem sich zum Ende der Besichtigung einige Teilnehmer noch mit Produkten aus dem Hofladen eindeckten, bedankte sich Christina Sack vom KlimaAK für die hochinteressante Führung und wünschte den beiden weiter viel Freude und Erfolg bei der Weiterentwicklung des Hofes.

Photo: Interessante und lehrreiche Einblicke erhielten die Teilnehmer des Klimaarbeitskreises Lauda-Königshofen bei der Führung durch die Agrarbiotope Taubertal in Niklashausen.

Besichtigung Agrarbiotope Taubertal

Am Freitag, 19. September lädt der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen alle Interessierten zu einer Besichtigung der Agrarbiotope Taubertal ein. Auf dem Hof in Niklashausen (Wertheimer Straße 4) wird auf ca. 12ha nach permakulturellen Prinzipien gewirtschaftet. Die zweistündige Führung startet um 15 Uhr auf dem Hof mit seinen Schafen, Hühnern, dem Agroforstsystem, dem Intensivgemüsebereich, der Baumschule und den Trüffelplantagen. Anschließend wird der Streuobstwiesenbereich in den alten Weinhängen besichtigt, bei dem der Schwerpunkt auf Wildbestäubern und wildlebenden Honigbienen liegt. Wer an der kostenfreien Besichtigung teilnehmen möchte, kann sich bei Christina Sack, christinasack@web.de, Telefon: 09343/7089392 anmelden. Bei Bedarf kann auch eine Mitfahrgelegenheit organisiert werden.